Ein Auslandssemester oder sogar eine längere Zeit in fremden Ländern: Das ist ebenso aufregend, wie es eine entsprechende Planung voraussetzt. Die kann, je nachdem wie intensiv man sich darauf vorbereiten möchte, durchaus rund 1 bis 1,5 Jahre beanspruchen. Grund genug einmal genauer hinzuschauen, was angehende Auslandsstudierende berücksichtigen sollten.

Finanzielle Aspekte berücksichtigen

In einigen Studiengängen sind Auslandsaufenthalte sogar vorgeschrieben und werden da nicht selten zur finanziellen Belastung. Selbiges gilt für einzelne Studienabschnitte im Ausland oder sogar komplett im Ausland absolvierte Studiengänge. Studieren in Holland unterscheidet sich, was die Kosten anbelangt, erheblich von einem Auslandsstudium im sehr teuren London. Frühzeitig sollten sich Studierende also überlegen, ob sie die anfallenden Kosten, angefangen mit denen für den Lebensunterhalt/Miete bis hin zu lokalen Studiengebühren, tatsächlich stemmen können.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD unterhält zur besseren Übersicht eine Stipendiendatenbank. Alle, die in Erwägung ziehen im Ausland zu studieren aber mitunter die finanziellen Mittel dafür nicht haben, sollten Stipendien nicht vergessen in Erwägung zu ziehen. Einzelne EU-Länder haben sogar eigene Stipendieninstitute für ausländische Studenten, wie beispielsweise Schweden.

Rechtzeitig mit den Planungen beginnen

Eine gute Organisation beginnt, wie Studenten wissen, mit der rechtzeitigen Vorbereitung. Natürlich gibt es hier keine allgemeingültige Blaupause, abhängig ist das auch von den Verbindungen vor Ort beziehungsweise Angeboten der Hochschule, die mitunter einen Teil der Arbeit abnehmen.

Generell sind diese Aspekte bei der zeitlichen Planung zu berücksichtigen:

  • Entscheidung für ein Auslandsstudium treffen und Vorabauswahl der Länder/Universitäten (mindestens 1 Jahr vorher)
  • Bewerbung an den ausgewählten Universitäten und gegebenenfalls Anträge für Stipendien (mindestens 10 Monate vorher)
  • die Sprache des Landes wenigstens rudimentär lernen, Englischkenntnisse verbessern (mindestens 8 Monate vorher)
  • Visum beantragen und mit der Wohnungssuche beginnen, außerdem nach günstigen Flügen schauen (mindestens sechs Monate vorher)
  • To-do-List für die letzten Wochen vor Abflug und Packliste anfertigen

Natürlich ist man im Ausland nicht aus der Welt. Wer in der Niederlande studieren möchte, kann sich vergessene Sachen oder Lehrmaterialien auch noch nachschicken lassen oder sogar nach günstigen Flügen für Wochenendtrips in die Heimat suchen. Eine gute Vorbereitung nimmt aber viel Stress und legt den Grundstein für eine erfolgreiche akademische Zeit in fremden Ländern.

Voraussetzungen genau vorab prüfen

Wer nur einige Semester im Ausland studieren möchte, sollte das Erasmusprogramm seiner Heimathochschule konsultieren. Bei einem Vollstudium im Ausland sind die jeweiligen Zulassungsbeschränkungen zu prüfen, die sich sowohl zwischen EU-Ländern als auch dem weiteren Ausland und den Universitäten teilweise stark unterscheiden. Im Regelfall sind mindestens Englisch-Zertifikate, Referenzen und ein Transcript of Records notwendig. Speziell bei künstlerischen Studiengängen sind zudem Arbeitsproben meist verpflichtend – also zum Beispiel geschriebene Texte, gemalte Bilder oder komponierte Werke beziehungsweise absolvierte Auftritte.

Ebenfalls zu bedenken: Die meisten Programme für Ausländer sind ausgesprochen wettbewerbsfähig. Es ist also empfehlenswert nicht nur eine Universität ins Auge zu fassen, denn Ablehnungen sind alles andere als selten. Parallel dazu unterscheiden sich die Zulassungsquoten zwischen Voll- und Teilstudium sowie dem dualen Studium deutlich.

Nichts überstürzen, sondern sorgfältig planen: So klappt es mit dem Studium im Ausland

Ein Auslandsstudium kann erheblich die Wettbewerbsfähigkeit am Arbeitnehmermarkt steigern und zudem den eigenen Horizont öffnen – ebenso wie unvergessliche Momente schaffen. Eine ausreichend lange, präzise und sorgfältig geplante Vorbereitung ist dafür zwangsläufig notwendig, auch wenn der Weg „nur“ in ein Nachbarland Deutschlands führt.